Über einhundert Jahre, von 1864 bis 1971, bestand in der Impasse Ronsin eine Ateliersiedlung, in der Künstler*innen verschiedenster Herkunft und mit unterschiedlicher Schaffensweise arbeiteten. Diese kuriose Sackgasse im Montparnasse-Quartier diente etwa 220 Kunstschaffenden als Atelier und Wohnort, vom akademischen Bildhauer Alfred Boucher bis zur argentinischen Performancekünstlerin Marta Minujín.
Zu den bekanntesten gehörten Eva Aeppli, William Copley, André Del Debbio, Max Ernst, Jasper Johns, Claude und François-Xavier Lalanne, James Metcalf, Isamu Noguchi, Larry Rivers, Niki de Saint-Phalle und Jean Tinguely. Wenn Constantin Brâncuși der berühmteste Bewohner war – er arbeitete dort von 1916 bis zu seinem Tod – dann war Madame Steinheil, Geliebte und wahrscheinliche Mörderin des französischen Präsidenten, die berüchtigtste. Ihr Ehemann nahm ebenfalls ein grausames Ende, so dass die Impasse Ronsin auch zu einem der bekanntesten Kriminalschauplätze des frühen 20. Jahrhunderts wurde.
Impasse Ronsin. Mord, Liebe und Kunst im Herzen von Paris
16. Dezember 2020 bis 5. April 2021
Museum Tinguely
Paul Sacher-Anlage 1
CH-4002 Basel
https://www.tinguely.ch
Öffnungszeiten:
Di bis So 11-18 Uhr
Montag geschlossen
Jean Tinguely und Claude Lalanne, Impasse Ronsin, ca. 1960. Foto: Joggi Stoecklin, © 2020/2021 Museum Tinguely, Basel Eva Aeppli in der Impasse Ronsin, 1959. Foto: Joggi Stoecklin; © 2020/2021 Museum Tinguely, Basel Constantin Brâncuși, Selbstporträt mit Polaire, ca. 1925. Silbergelatineabzug, 23,5 × 17,5 cm; Courtesy of Grob Gallery. © Succession Brancusi – all rights reserved / 2020 / 2021 ProLitteris, Zürich